Stoßwellentherapie
Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände gegeben werden kann.
Es gibt bislang keine Studien mit höchstem Evidenzgrad, die in wissenschaftlicher Hinsicht die Wirkungsweise der Stosswellenbehandlung bei den unten aufgeführten Krankheitsbildern nachweisen. Für einige Krankheitsbilder gibt es jedoch Veröffentlichungen, die eine Wirksamkeit der Stosswellentherapie nachwiesen (Orthopäde 2011.40:733-746).
Auch auf der Seite www.igel-monitor.de finden sich in Einzelstudien Hinweise auf die Wirksamkeit der Stosswellentherapie z.B. bei der Kalkschulter, jedoch erlaube es allein die mangelnde Vergleichbarkeit der Studien nicht, hier eine exakte Beurteilung abgeben zu können.
Was sind Stoßwellen?
Stoßwellen kommen überall im Alltag vor. Es sind hochenergtische Schallwellen mit einer hohen Amplitude (z.B. Überschallknall). Da sie von außen auf den Körper einwirken, wir die Therapie auch kurz „ESWT“ genannt: Extrakorporale Stoßwellentherapie. Man unterscheidet die Stoßwellen nach der Art ihrer Erzeugung und der Intensität.
Unterschieden wird zwischen der focussierten hochenergetischen Stoßwellentherapie, durchgeführt mit dem derzeit neuesten Duolithgerät der Fa. Storz (Stand 2009) und dem Piezo Wave der Fa. Wolf. Hierbei wird die Stoßwelle in einer durch einen Geräteaufsatz festzulegenden Gewebstiefe auf einen Punkt konzentriert appliziert. Damit wird eine hohe Energieflussdichte auf kleinem Raum erzeugt.
Im Gegensatz dazu gibt die weniger intensive radiäre Stoßwellentherapie die Energie fächerförmig in das Gewebe ab, die Eindringtiefe ist nicht so groß wie bei der focussierten Stoßwellentherapie, Vorteile sind hier die Möglichkeit der Behandlung von Muskulatur im Längsverlauf (sogenanntes „Smoothing“).
Welche der beiden Stoßwellentherapieformen die für sie beste ist, erläutert Ihnen gerne ihr Arzt vom OrthoTeam RheinMain.
Wie wirkt die Stoßwellentherapie?
Beeinflusst werden mit der Stoßwellentherapie Sehnen, Kapselanteile der Gelenke, die Knochenhaut und die nervale Versorgung. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht bekannt.
Anwendungsgebiete:
- Schulterschmerzen, z.B. Kalkschultern
- Tennis- oder Golferellenbogen
- Trochantertendopathien (Entzündungen im Hüftbereich)
- Patellaspitzensyndrom („Jumper’s knee“)
- Tibiakantensyndrom
- Achillessehnenbeschwerden
- Fersensporn
- Sehnenansatzentzündungen
- Triggerpunktbehandlung, z.B. bei muskulären Verspannungen an der Wirbelsäule
Wie erfolgt die Behandlung?
Es ist für den Behandlungserfolg sehr wichtig, dass die Impulse genau auf den Schmerzpunkt treffen und somit auch die Schmerzen auslösen, die durch die sonst alltäglichen Bewegungsabläufe hervorgerufen werden. Meistens werden die während der Therapie hervorgerufenen Schmerzen nach ca. 500 Impulsen schwächer, so dass der Patient unter Umständen seinen Punkt mit der größten Schmerzempfindlichkeit neu finden und einstellen muss. Eine ständige Kontrolle durch den Behandler ist gewährleistet.
Behandelt wird nicht nur allein der Schmerzpunkt sondern auch die zugehörige Muskulatur (sogenanntes „Smoothing“).
Üblicherweise werden 2.000–3.000 Impulse abgegeben, es sind meist 3 Sitzungen ausreichend für einen Therapieerfolg, bei sehr lange bestehenden Beschwerden müssen ggf. weitere 3 Sitzungen erfolgen. Je nach Krankheitsbild entscheidet sich ihr Arzt für die günstigste Frequenz und wird Ihnen empfehlen, welche Stoßwellentherapie (focussiert oder radiär) die für Ihre Erkrankung beste und empfehlenswerteste Therapie sein dürfte.
Was kostet die Behandlung?
Die anfallenden Kosten für eine ESWT werden, wie in der Medizin üblich, nach dem Versicherungsstand des Patienten berechnet:
Gesetzliche Krankenversicherung: Bisher gibt es keine Abrechnungsziffer im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherungen, der für diese Frage zuständige Ausschuss hat beschlossen, die Stoßwellentherapie für orthopädische Anwendungen vollständig aus dem Leistungsbereich dieser Krankenkassen herauszuhalten. Die Abrechnung erfolgt daher wie bei einem Privatpatienten nach der Gebührenordnung für Ärzte.
Privat-Versicherung und Selbstzahler: Die Kosten für die ESWT werden nach der derzeitig gültigen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) berechnet. Es ist darauf hinzuweisen, dass auch die Privatkassen nicht bei allen Erkrankungen die Kosten für die Stoßwellentherapie übernehmen. Als Mitglied einer PKV sollten sie sich vor Beginn der Therapie bei ihrer Kasse erkundigen, gerne erhalten sie hierzu ein Schreiben des OrthoTeams RheinMain. Eine Nichterstattung durch die Privatkassen entbindet nicht von der Pflicht zur Begleichung der ärztlichen Rechnung bei durchgeführter Therapie.
Was ist die Triggerpunkt-Stoßwellentherapie?
Manche Menschen leiden bereits in jungen Jahren an massiven Triggern. Der Begriff „Trigger“ kommt aus dem Englischen („to trigger“) und bedeutet „auslösen“. Auslösen deshalb, weil beim Ertasten des Trigger-Punktes zum Teil heftige Schmerzen ausgelöst werden können. Trigger sind dauerhaft verkürzte Muskelfasern, die als schmerzhafte Punkte im Muskel tastbar sind. Befinden sich mehrere Trigger in einem Muskel ist der ganze Muskel verspannt. In fortgeschrittenen Fällen bilden sich immer mehr Trigger-Knötchen mit der Folge, dass die Bewegung immer stärker eingeschränkt wird. Andere Muskelgruppen werden belastet um die Bewegungen ausführen zu können. Die Folge: Fehlbelastungen und Fehlhaltungen, die zu Knorpelverschleiß, Gelenkreizungen und -entzündungen (Arthrose) und Bandscheibenproblemen führen. Außerdem können Trigger auch kalte Hände und Füße oder Kribbeln in den Gliedmaßen hervorrufen.
Trigger entstehen durch Überanstrengung oder Überdehnung der Muskeln (z.B. der Tennisarm oder Golferarm) und auch anhaltender Stress ist ein Auslöser. Werden die Trigger beseitigt, verschwinden selbst schmerzmittelresistente Kopfschmerzen. Ein anderes Problem sind die Trigger im Bereich der Wirbelsäule, sie sind häufig der Grund, dass z.B. nach einer Bandscheibenoperation die Schmerzen wieder auftreten. Durch den Eingriff wurde die Bandscheibe „repariert”, der Nerv entlastet, die Muskulatur bleibt verkürzt und schmerzt weiterhin. Verkürzte Muskeln in Gelenkbereichen führen zu Fehlbelastungen der Gelenke, der Knorpel wird abgenutzt, die Arthrose entsteht. Immer mehr Menschen klagen über Knieschmerzen, können keinen Sport mehr treiben und das Treppensteigen wird zur Qual.
Die herkömmliche Therapie sind Gelenkspritzen, Kortison, Schmerzmittel, physikalische Therapie, Entspannungsmethoden … Das muss nicht sein! Bei der manuellen Untersuchung lassen sich die Triggerpunkte schnell ermitteln, die für die Schmerzen verantwortlich sind.
Wie wird die Triggerpunkt-Stoßwellentherapie durchgeführt?
Nach Ertasten der Triggerpunkte wird mit der Stoßwelle der Triggerpunkt zunächst exakt lokalisiert und dann mit 500 Impulsen durchschnittlich bei eher geringer Energiedichte behandelt. Anschließend wird in der zugehörigen Muskelloge die verspannte Muskulatur behandelt. Dieses Vorgehen ähnelt der Spinelinertherapie, bei der gestörte Bewegungssegmente und Triggerpunkte ebenfalls diagnostiziert und behandelt werden können. Beide Therapieformen werden in der Praxis oft kombiniert eingesetzt um den Heilerfolg zu verbessern.